Bickendorf – Die pädagogische Landschaft am Erlenweg ist seit Anfang Oktober ein gutes Stück reicher geworden. Eine neue Kindertagesstätte – vis à vis der beiden Grundschulen – wurde jetzt offiziell eröffnet. Es ist die siebte Einrichtung des gemeinnützigen Vereins „Arbeitsgemeinschaft für das ausländische Kind“ (AAK). „Alle anderen haben einen Namen, diese hier noch nicht“, bemerkte Vereinsvorsitzender Konrad Gilges. Bezirksbürgermeister Josef Wirges schnitt symbolisch ein rotes Band zur Eröffnung durch. „Hier wird eine Grundlage zu erfolgreicher Integration gelegt. Das fängt mit dem Erlernen der deutschen Sprache an“, sagte Wirges.
Im Mittelpunkt der Arbeit des Teams aus 17 Erzieherinnen um Leiter Kilian Feucht stehen die Kinder im Alter von einem halben bis sechs Jahren. „Sozial-emotionale Entwicklung ist uns besonders wichtig“, sagt der Pädagoge. Helle, geräumige Gruppenräume sowie weitere Räume für Aktivitäten und eine Caféteria bieten dazu ausreichend Möglichkeiten. 60 Kinder besuchen die viergruppige Einrichtung. Sie und ihre Familien kommen aus 14 Nationen. Damit ist das zweistöckige Haus voll. Die Warteliste ist lang.
Das Haus ist Teil der neuen Bebauung am Erlenweg in der Nachbarschaft der evangelischen Epiphaniaskirche. Viele Jahrzehnte war das Gotteshaus von Wiesen umgeben. Inzwischen ist jedoch eine größere Wohnanlage fertig, die vom evangelischen Stadtkirchenverband finanziert wurde. Eine weitere ist in Bau. Es soll ein Mehrgenerationenwohnprojekt auf genossenschaftlicher Basis werden. Der Verein AAK wurde vor 40 Jahren gegründet. Schon fünf Jahre zuvor waren mehrere Gruppen entstanden, die sich um Kinder mit ausländischen Wurzeln kümmerte, wenn sie Schulschwierigkeiten hatten.
Nach dem Zusammenschluss widmete sich der Verein der Kindergartenarbeit. Mit seinem pädagogischen Konzept trat er den Beweis an, dass auch in Kita-Gruppen mit der Hälfte an Kindern aus Migrantenfamilien eine qualifizierte Vorbereitung auf die Schule möglich ist. In Bickendorf können schon zu Beginn des nächsten Schuljahres die ersten Kinder aus der Kita Erlenweg unter Beweis stellen, wie gut sie vorbereitet wurden. Womöglich müssen sie dazu nur in eine der Schulen auf der anderen Straßenseite gehen. Und vielleicht hat die Kita dann auch einen Namen.