Funktions­räume

Die Funktionsräume sind nach den Bedürfnissen der Kinder ausgestattet, sodass sie den Kindern ermöglichen ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten einzubringen und auszubauen. Hierzu planen einzelne Teammitglieder situationsorientierte Angebote und Projekte. Jedes Teammitglied kann somit, angelehnt an die verschiedenen Bildungsbereiche, seinen eigenen Schwerpunkt setzen und es entsteht für die Kinder eine Vielfalt an Erfahrungsmöglichkeiten.

Snoezelraum

Das aus den Niederlanden stammende Konzept des Snoezelns wurde Ende der 70er Jahre entwickelt, um Menschen mit sensorischen Störungen und schwersten Behinderungen adäquate Freizeit-und Erholungsmöglichkeiten zu bieten, Snoezeln ist heute auf dem Weg, ein fester Bestandteil pädagogischer und therapeutischer Arbeit zu werden.

Die vielfältigen, positiven Wirkungsweisen des Snoezelns werden immer wieder durch Beobachtung, Erfahrungsberichten und einigen Untersuchungen bestätigt.
Unser Snoezelraum ist hauptsächlich mit weißen Elementen ausgestattet. Hierzu gehören eine Liegeinsel, mobile Polsterelemente, welche als Sitz-und Liegeflächen zusammen gestellt werden können, sowie Kissen und Decken.
Weitere Möglichkeiten, Entspannung zu erleben bieten eine Wassersäule mit Luft-und Lichteffekten, eine Diskokugel, ein großer Spiegel, ein Projektor mit Effekträdern, sowie Massagepinsel und -bälle. Unser Snoezelraum wird auch für unser Mittagsruheangebot (Schlummerland) genutzt.

Forscherraum

Im Experimentierraum können sich die Kinder mit Naturphänomenen auseinandersetzen und darüber staunen. Sie werden angeregt, Fragen zu stellen und sich auf die Suche nach Antworten zu begeben. Neugierig können sie als Forscher mit Hilfe von verschiedenen Materialien und Geräten die Welt entdecken, z.B. die Natur mit Hilfe von Lupen genauer betrachten. Die Kinder haben im Forscherraum die Möglichkeit, selbst Experimente durchzuführen und zu wiederholen. Ihre Erkenntnisse können sie, gemeinsam mit den Erziehern dokumentieren und ihr Wissen an andere weiter geben.

Bücherei

Unsere Bücherei ist ein heller Raum, der mit reichlich Büchern und einigen gepolsterten Sitzmöglichkeiten ausgestattet ist.

Folgendes kann Ihr Kind in der Bücherei erleben:

  • Angebote zur gemeinsamen Bilderbuchbetrachtung
  • die Möglichkeit zu erzählen und zu reimen
  • ihnen wird vorgelesen oder sie können eine eigene Geschichte erfinden
  • Bücher können selbstständig betrachtet werden
  • Mehrsprachigkeit, durch Bücher aus anderen Kulturen

Ziele:

  • Zusammenhänge zwischen Bild und Text, sowie von Buchstaben und Wörtern erkennen
  • Das Gedächtnis wird trainiert
  • der Rhythmus und der Klang der Sprache wird ganzheitlich erlebt
  • das Sprachbewusstsein wird entwickelt
  • kreatives und freies Spielen mit der Sprache
  • eine offene und wertschätzende Haltung gegenüber anderen Sprachen und Kulturen

Phantasieraum

Hier können die Kinder sich unter anderem mit Gesellschaftsspiele, Puzzeln und Bügelperlen beschäftigen. Die Kinder können sich frei aussuchen, was sie spielen möchten.
Das Gesellschaftsspiel dient der Förderung der Gemeinschaft, da die Kinder hierbei teils auch Gruppen bilden, wodurch ein Teamgefühl entstehen kann. Weiter beinhalten Gesellschaftsspiele auch verschiedene soziale Lerneffekte.

Im Spiel lernen Kinder:

  • sich an Regeln zu halten
  • aufeinander zu warten
  • aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Es stehen den Kindern auch Lernspiele zur Verfügung, die in verschiedenen Bereichen zum Lernen anregen, z.B. Farberkennungsspiele.
Beim Auflegen der Bügelperlen werden die Feinmotorik und die Augen –Handkoordination der Kinder gefördert.

Weiter haben die Kinder die Möglichkeit, sich in verschiedenen Rollenspielformen zu erproben, z.B. freies Rollenspiel, Handpuppenspiel und Figurenrollenspiel.

Im Rollenspiel kann das Kind sich mit vorausgegangenen oder noch bevorstehenden Erlebnissen und Situationen auseinandersetzen und Themen aufgreifen, für die es sich interessiert (Verarbeitung von Erlebtem). Im gemeinsamen Spiel knüpft das Kind soziale Kontakte zu anderen Kindern und baut bestehende Beziehungen aus (Beziehungsaufbau). Zudem kann es verschiedene soziale Fähigkeiten einüben. Beispielweise das Aufstellen und Einhalten von gemeinsamen Regeln, Einfühlungsvermögen und Konfliktfähigkeit (Sozialverhalten, Werte). Indem das Kind in eine Rolle schlüpft, kann es seine verbale und nonverbale Ausdrucksfähigkeit erproben und trainieren (Sprache und Körperbewusstsein).

Das Kind ist herausgefordert, sich Geschichten auszudenken und abwesende Gegenstände sprachlich oder durch andere Gegenstände zu ersetzen. Es reagiert auf spontane Spielimpulse anderer Kinder und entwickelt so eigene kreative Ideen (Phantasie).

Garten

„Das beste Außengelände ist eines, das nie fertig wird, eines, das sein Gesicht in einem lebendigen Prozess immer wieder verändert, eines, das so lebendig ist wie die Natur selbst“.

(Pappler, M. und Witt,R.)

Der Garten gibt den Kindern viel Freiraum und bietet ihnen auch die Möglichkeit, sich mal von den Erwachsenen zurück zu ziehen.

Folgendes können die Kinder im Garten erleben und lernen:

 

  • die Kinder können über das Leben in der Natur staunen, die Natur beobachten und erforschen und erlernen so einen bewussten und schützenden Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen

  • sie haben vielfältige Spiel-und Bewegungsmöglichkeiten
  • Bewegungserfahrungen durch Schaukeln, Rutschen und Klettern
  • die Grob-und Feinmotorik wird im Spiel gefördert (z.B. Fangen / Verstecken / Fußball)
  • die Kommunikation wird durch Ideenaustausch und Rollenspiele angeregt
  • vielfältige Sinneserfahrungen durch unterschiedliche Materialien und Bodenbeschaffenheiten
  • der Rhythmus der Jahreszeiten und Wachstumsprozesse von Pflanzen können beobachtet werden
  • durch kleine Verstecke können sich die Kinder auch zurück ziehen
  • in der Natur zur Ruhe kommen, durch gezielte Angebote in Kleingruppen
  • gemeinsames Entwickeln von kreativen Spielideen oder Lösungen

Unser Garten ist wie folgt ausgestattet:

 

  • Barfußpfad
  • Kräuterspirale
  • Holzbaustelle
  • Klettergerüst
  • Spielhaus mit Rutsche
  • Vogelnestschaukel
  • Wasserspieltisch
  • Garage mit Fahrzeugen und vielen verschiedenen Spielmaterialien (z.B. Bälle, Baufahrzeuge u.v.m.)
  • Insektenhotel
  • Hochbeete

Kunstraum

Im Kunstraum haben die Kinder die Möglichkeit, vielfältige sinnliche Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Materialien zu machen.

Folgende Materialien können die Kinder hier nutzen:

 

  • Natur-Materialien (Blätter, Kastanien, …)
  • Alltags-Materialien (Rollen, Schachteln, Papiere, …)
  • Buntstifte, Wachsfarben, Wasserfarben
  • Salzteig, Ton, Pappmaché, Gips, Knetgummi
  • Leim, Klebstoff und Kleister

Die Kreativität und die Feinmotorik werden beim Malen, Schneiden und Formen gefördert. Bei Gemeinschaftsarbeiten üben sie sich im Sozialverhalten. Sie begreifen Kunst als Form der Entspannung und als Ausdrucksform für ihre Gefühle. Die Kinder haben Spaß beim Ausprobieren und lernen im Rahmen von Projekten verschiedene Künstler und ihre Werke kennen.

Sporthalle

Spiel und Bewegung sind grundsätzliche Formen der kindlichen Aktivität.
Die Entwicklung des Selbst ist beim Kind wesentlich geprägt von den Körpererfahrungen, die es in den ersten Lebensjahren macht. Bewegungserfahrungen können somit als Grundlagen der kindlichen Identitätsentwicklung angesehen werden. Bewegung ist notwendig für eine bestmögliche Entwicklung des Menschen.

In diesem Raum kann Ihr Kind:

 

  • den eigenen Körper und damit sich selbst kennen lernen
  • sich mit den körperlichen Fähigkeiten („Das kann ich schon!“) auseinandersetzen und ein Bild von sich selbst entwickeln
  • aus dem gegebenen Material eigene Bewegungslandschaften erstellen
  • mit dem eigenen Körper etwas hervorbringen
  • mit anderen etwas gemeinsam tun, miteinander und im gemeinsamen Wettkampfspielen, sich mit anderen absprechen, Kompromisse schließen und auch den eigenen Standpunkt vertreten
  • Gefühle und Empfindungen in Bewegung ausdrücken
  • sich mit Objekten und Geräten auseinandersetzen und ihre Eigenschaften erfassen
  • sich mit anderen vergleichen und die körperlichen Unterschiede wahrnehmen, Kräfte messen und wetteifern, dabei sowohl Siege verarbeiten als auch Niederlagen ertragen lernen
  • Belastungen ertragen, die eigenen körperlichen Grenzen kennenlernen und die Leistungsfähigkeit steigern

Toberaum

Im Toberaum steht das freie, bedürfnisorientierte Bewegen der Kinder im Vordergrund. Hier haben die Kinder im Alltag die Möglichkeit sich unabhängig von angeleiteten Angeboten frei nach Ihren Bedürfnissen zu bewegen und Ihre Energien frei zu nutzen.
Den Kindern steht ein lediglich mit Matten ausgestatteter Raum zur Verfügung.

„Bewegung ist eine elementare Form des Denkens“

(Jean Piaget)

Weitere Materialien wechseln nach den Bedürfnissen, z.B.:

  • Softbälle
  • Kissen und Decken
  • Große Schaumstoff-Bausteine

„Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit“

(Henry Wadsworth Longfellow)

Musikraum

Neben der Entdeckung der eigenen Singstimme und der Handhabe von Instrumenten erleben die Kinder im Musikraum eine kleine Gruppe, in der sie soziale Kompetenz erwerben können. Dies geschieht z.B. durch die Absprache, mit wem ich ein oder mehrere Instrumente spielen möchte, das Zusammenklingen in der Kleingruppe, eine Gruppe zu dirigieren, Ideengeber für Musikstücke zu sein, aufeinander zu hören.

Desweiteren bieten musikpädagogische Angebote den Kindern die Möglichkeit, sich mit Musik zu regulieren, Emotionen zum Ausdruck zu bringen, Lust am Singen, Klingen und Tönen zu gewinnen und kreativ schöpferisch tätig zu sein.

Im Musikraum gibt es folgende Bereiche:

 

  • Eine Hörstation mit Kopfhörern und CD-Player, wo die Kinder rezeptiv diverse Musikrichtungen kennenlernen können (z.B.: Opern, Sinfonien, Weltmusik).
  • Ein weiterer Bereich unseres Musikraumes ist der Impro-Aktiv-Bereich. Dort stehen den Kindern eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfügung (orffsche Instrumente, wie Klangstäbe, Triangel, Djembe, Kindertrommel, Kindergitarre, Ukulele, Cajon, Xylophon, Metallophon, Klavier…), die sie unter pädagogischer Begleitung untersuchen und zum Klingen bringen können.
  • Eine große Papierfläche und Wachsmalstifte bieten den Kindern die Möglichkeit, sich kreativ zur Musik auszudrücken.
  • Im Musikraum befinden sich auch Alltagsgegenstände, wie Kochlöffel, Töpfe, Schwämme, Besenstiele, die die Kinder einladen, Klänge zu entdecken.
  • Ein kleiner Tisch bietet den Kindern die Möglichkeit, sich einfache Instrumente, z.B. Rasseln aus Ü-Eiern zu basteln.

Bauraum

Im Bauraum können die Kinder großflächig und dreidimensional bauen, dies ermöglicht die großzügige Raumgestaltung. Verschiedene Materialien wie z.B. Holzbausteine regen die Kinder zu selbständigem Tun an und ermöglichen ihnen Erfahrungen im haptischen Bereich (tastsensorische Erfahrungen).

Im Bauraum können folgende Erfahrungen gewonnen werden:

 

  • Erkenntnisse über die Statik
  • verschiedene Bauweisen im direkten Vergleich
  • gemeinsam mit anderen Kindern oder allein können sie Ideen und Pläne entwickeln und umsetzen und so ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen
  • beim gemeinsamen Bauen sammeln die Kinder soziale und emotionale Erfahrungen
  • sie erleben Selbstwirksamkeit und entwickeln Selbstbewusstsein, wenn ein Vorhaben gelingt, aber auch Frustration, wenn das Bauwerk einstürzt oder kaputt geht
  • das räumliche Denken wird durch den Umgang mit den Baumaterialien gefördert
  • durch den dosierten Einsatz von Kraft und Bewegung wird die Grob- und Feinmotorik der Kinder trainiert

Das Materialangebot wird auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder abgestimmt. Der Austausch von Spielmaterial wird basierend auf Beobachtungen der pädagogischen Fachkräfte thematisiert und anschließend gemeinsam mit den Kindern beschlossen und umgesetzt.