Leitbild des AaK Köln e.V.

 

1. Zur Geschichte des Aak

1973 begannen sich engagierte Kölner Bürger in kleinen Gruppen zu organisieren, um ausländischen Kindern und Jugendlichen, die aufgrund ihres Migrationshintergrundes Schulschwierigkeiten hatten, bei den Hausaufgaben zu helfen. Dabei setzte man sich zum Ziel, gleiche Bildungschancen für diese Kinder zu schaffen. 1978 kam es zum Zusammenschluss dieser Gruppen und der Gründung des gemeinnützigen Vereins „Arbeitskreis für das ausländische Kind“. Seither wird der Verein durch einen ehrenamtlichen Vorstand geführt. Einige Zeit später eröffnete der Verein seinen ersten Kindergarten, dem anschließend noch vier weitere folgten. Das Gruppenkonzept der Einrichtungen sollte demonstrieren, dass es auch in Gruppen mit einem bis zu 50%-Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund möglich ist, eine qualifizierte Vorbereitung auf die Schule zu erreichen.

Durch veränderte Rahmenbedingungen, wie Gesetze und Finanzierungsvoraussetzungen veränderte sich das Personalkonzept des Vereins. Die zunächst auf starkem ehrenamtlichen Engagement im Verein beruhende Arbeit in den Initiativgruppen und der Hausaufgabenhilfe wurde nach und nach reduziert und die Arbeit immer mehr professionalisiert.

Weitere Einrichtungen konnten bis heute gegründet werden. Der AaK e.V. verfügt nun über ein breit vernetztes Angebot – vor allem in den sozialen Brennpunkten Kölns. Der Verein verfügt heute über eine Geschäftsstelle mit Großküche und Freizeiteinrichtung, mehrere Sprachkurse, Mütterkurse, Folkloretanzgruppen, zwei Jugendzentren, mehrere Kindergärten (seit 2008 auch mit Gruppen für Kinder unter 3 Jahren) sowie Familienzentren. Der Verein wird immer noch ehrenamtlich geführt.

 

2. Aufgaben und Schwerpunkte des Aak

Der AaK ist ein Träger, für den der Begriff Integration kein Schlagwort, sondern alltägliche Realität ist. Integration bedeutet für uns, die Teilhabe an der Gesellschaft unter Beibehaltung des Bewusstseins für die eigene kulturelle Herkunft und der Anerkennung und Wertschätzung der Muttersprache. Der interkulturelle Dialog steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Grundprinzipien unserer Arbeit sind Solidarität, Toleranz, Gleichberechtigung und ein demokratischer Umgang mit Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen. Der Grundsatz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ ist für uns oberstes Gebot. Integration kann aber ohne die nötige Sprachkompetenz nicht funktionieren. Ein Sprichwort sagt: „Die Grenzen deiner Sprache sind die Grenzen deiner Welt“. Dem will der Träger durch seine Sprachförderprogramme entgegenwirken. Wir wollen keine Assimilation sondern bieten realistische und für die Menschen umsetzbare und lebbare Integrationshilfen an. In unserer Arbeit wollen wir neue Wege gehen, Pioniere innovativer Ideen sein und Mut zur Erpro-bung geben. Integration kann nur auf dem Boden der Gleichberechtigung stattfinden. Somit trägt unsere Arbeit auch zu einer gesunden Stärkung der sozialen Kompetenz bei. Wir erfüllen die gesetzlichen Vorgaben und pädagogischen Standards zum Wohle aller hier lebenden Kinder und Jugendlichen insbesondere der mit Migrationshintergrund. Leitbild des AaK Köln e.V.

In unseren Einrichtungen heißen wir alle Kulturen und Sprachen willkommen und bieten Kindern, Jugendlichen und ihren Familien einen Ort, an dem sie aufeinander zugehen, Neues voneinander erfahren und Gemeinsamkeiten entdecken können.

Eines unserer Ziele besteht darin, Kindern- und Jugendlichen eine verlässliche und vertrauensvolle Beziehung anzubieten. Die Grundlagen dafür wollen wir dabei mit Zuwendung, Wertschätzung und Respekt gegenüber der anderen Person schaffen. Ebenso ist ein offener und ehrlicher Umgang miteinander eine wichtige Voraussetzung im Zugang und in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die sich in schwierigen persönlichen, familiären und sozialen Situationen befinden. Auf diesen guten Beziehungsstrategien aufbauend möchten wir den Kindern und Jugendlichen Orientierungshilfen geben.

Unsere Arbeit ist am Gemeinwesen orientiert. Mit Blick auf die sozialen Strukturen in Brennpunkten machen es sich die Einrichtungen des AaK zur Aufgabe schwerpunktmäßig auch das soziale Umfeld der Kinder und Jugendlichen mit einzubinden. Die Präventionsmaßnahmen und Hilfen bezie-hen sich daher nicht nur auf die Kinder und Jugendlichen selbst, sondern ebenso auf ihre Familien und ihr weiteres soziales Umfeld. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Einrichtun-gen des AaK und den Eltern unterstützt und fördert die pädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Durch regelmäßigen Kontakt findet ein offener Austausch über die Bedürfnisse und Wünsche jedes Einzelnen statt.

An dem Leitbild mitgearbeitet haben: Irmgard Vogt, Barbara Özen, Agatha Bianco, Claudia Stein-berg, Evelyne Savvidis, Nia Brandies, Magnus Ringhandt.
Es wurde im ersten Halbjahr 2010 erstellt und vom Vorstand des Vereins am 07. September 2010 beschlossen.